Vom 16. Februar 12.025
Warum dieses Datum? Mehr Infos
Der Inhalt dieser Ausgabe
- News: Ghost Station
- Tiny Tale: Nano Spinne
- Schneller Fakt: 16 Sonnenaufgänge pro Tag
- Wissen: Die größte Rakete, die nie gebaut wurde
- Video: SOLSTICE – 5: Forgotten archives
NEWS:
Roman “Ghost Station” erschienen
Am 12. Februar 2025 erschien der neue Science-Fiction-Roman Ghost Station von S. A. Barnes. Die Geschichte folgt der Psychologin Dr. Ophelia Bray, die auf das Raumschiff Resilience entsandt wird, um das mysteriöse Verschwinden eines Crewmitglieds während einer Mission der Montrose Corporation zu untersuchen. Die Resilience ist darauf spezialisiert, Planeten nach Rohstoffen zu durchsuchen. Bei ihrer aktuellen Mission auf dem Planeten Lyria 393-C stößt die Besatzung auf uralte Ruinen einer außerirdischen Zivilisation und eine scheinbar überstürzt verlassene Station. Während Captain Severin versucht, das Rätsel dieser Entdeckung zu lösen, ereignet sich ein brutaler Todesfall an Bord. Für Dr. Bray und die Crew beginnt ein Kampf ums Überleben, während die Geister der Station sie nicht entkommen lassen wollen.
Die Autorin S. A. Barnes, die tagsüber als Bibliothekarin arbeitet und nachts Romane schreibt, hat zuvor unter Pseudonym veröffentlicht. Ihr Horror-Science-Fiction-Debüt Dead Silence wurde 2022 mit dem Goodreads Choice Award in der Kategorie Science-Fiction ausgezeichnet. Barnes lebt mit einer großen Sammlung von Büchern und Haustieren.
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TINY TALE
„Igitt, eine Spinne“, schrie Marek und trat auf sie. Die Nanoröhrchen sprangen in alle Richtungen.
Tiny Tales sind Mini-Geschichten, die in wenigen Sätzen erzählt werden. Mehr Infos.

SCHNELLER FAKT
Die Internationale Raumstation (ISS) umkreist die Erde etwa alle 90 Minuten. Astronauten sehen daher 16 Sonnenaufgänge und -untergänge pro Tag.
WISSEN:
Die größte Rakete, die nie gebaut wurde
Die größte jemals gebaute Rakete ist die Saturn V mit einer Höhe von 110 Metern und einer Nutzlast von bis zu 120 Tonnen – je nachdem, wohin sie fliegen soll. Selbst heutige Raketen wie die Falcon Heavy (70m/64t) und die in Entwicklung befindliche europäische Ariane 6 (62m/20t) verblassen neben der Saturn V, die bereits 1967 ihren ersten Start absolvierte.
Da liegt die Frage nahe, ob es nicht noch größer geht? Und ja, es geht. Denn ebenfalls in den 1960er Jahren arbeitete die NASA an einem Fluggerät, das alle Dimensionen sprengte: der Sea Dragon. Die Rakete sollte bis zu 168 Meter hoch werden und bis zu 550 Tonnen Nutzlast transportieren können. Fast fünfmal so viel wie die Saturn V. Auch ihr Durchmesser wäre mit 23 Metern fast doppelt so groß.
Mit einer solchen Kapazität ließen sich komplette Mond- oder Planetenbasen transportieren, was langwierige und kostspielige Bauarbeiten am Zielort vermeiden würde. Zudem könnten die Raumfähren größer ausfallen, was mehr Komfort für die Passagiere auf langen Reisen bedeuten würde. Was aber noch viel wichtiger ist: Ihre gewaltige Größe hätte der NASA dabei geholfen die Transportkosten immens zu senken. Die Konstruktionsfirmen Aerojet und Truax gingen damals von einer Preisspanne von 59 bis 620 US-Dollar pro Kilogramm aus. Wer ein Kilogramm Fracht an Bord des Space Shuttles packen wollte, musste 18.000 US-Dollar blechen. Die Ersparnis wäre also gewaltig.
Wie startet so eine große Rakete?
Die Größe der Rakete stellte die Ingenieure aber auch vor eine Herausforderung. Durch die beim Start entstehende Hitze würde das Triebwerk den Startplatz zum Schmelzen bringen. Außerdem hätte die Rakete noch in acht Kilometern Entfernung eine Lautstärke von 165 Dezibel, was für menschliche Ohren extrem schmerzhaft wäre.
Die Rakete wird einfach unter Wasser gestartet. Da der Sea Dragon die Größe eines gewöhnlichen U-Boots hätte, könnte er in vielen gängigen Werften gebaut und von Schleppern ins Meer gezogen werden. Dabei liegt er wie ein Schiff auf dem Wasser. Am Startpunkt angekommen, werden Pontons unter den Triebwerken mit Wasser gefüllt, so dass der untere Teil absinkt und die Rakete wie eine Boje senkrecht steht. Da Raketen den Sauerstoff für die Verbrennung nicht aus der Luft beziehen, sondern als Treibstoff mit sich führen, könnte die Sea Dragon auch problemlos unter Wasser gezündet werden.

Warum die Sea Dragon nie gebaut wurde
Obwohl die errechnete Kostenersparnis und die hohe Nutzlast gute Gründe für den Bau einer Sea Dragon gewesen wären, kam es nie dazu. Auch eine von der NASA in Auftrag gegebene Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Rakete flugfähig gewesen wäre. Doch in der Zwischenzeit gelang den USA die Landung auf dem Mond und damit das Ende des Wettlaufs ins All. Die Raumfahrt war nicht mehr relevant genug, um die hohen Budgets zu rechtfertigen. Außerdem war die Saturn V, die damals die Astronauten zu unserem Trabanten brachte, schon groß genug. Es gab nichts, was sie nicht hätte ins All bringen können – und die Sea Dragon blieb ein Konzept.
Wer den Sea Dragon dennoch mal in Aktion sehen möchte: In der Alternativen Weltgeschichte der Apple TV+ Serie For all mankind spielt das Ungetüm eine Rolle.
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VIDEO:
SOLSTICE – 5: Forgotten archives
In dieser Ausgabe möchte ich euch ein Video eines VFX-Künstlers empfehlen, der unter anderem an ALIEN: Romulus mitgearbeitet hat: Paul Chadeisson. Auf seinem YouTube- und Instagram-Kanal zeigt er selbstgedrehte Science-Fiction-Videos und Kurzfilme, die technisch so manche Hollywood-Produktion alt aussehen lassen. Vor wenigen Tagen hat er sein neuestes Werk SOLSTICE – 5: Forgotten archives hochgeladen, das mit einer einfallsreichen SF-Welt glänzt.
Das Video ist eine Ergänzung zum Kurzfilm SOLSTICE – 5 und zeigt Hintergrundmaterial zum Konflikt auf dem gleichnamigen Planeten. Der tote Planet ist mit Öl bedeckt und daher für mehrere Unternehmen interessant, die mit Hilfe von Atombomben Fracking betreiben. Die meisten Prozesse laufen vollautomatisch ab, Maschinen übernehmen die Arbeit. Doch als sie in den konkurrierenden Unternehmen ihre Feinde erkennen, kommt es zu einem Angriff und einer Kettenreaktion.
Wer schreibt hier?
Basti Barsch ist seit über 10 Jahren Tech-Journalist und noch länger Science-Fiction-Fan. Seit 2025 ist er als freiberuflicher Autor unterwegs und schreibt unter anderem den Science-Fiction-Newsletter „SCIFI PUNK“.
