Vom 19. Januar 12.025
Warum dieses Datum? Mehr Infos

Der Inhalt dieser Ausgabe
- News: Kinostart „Jupiter“
- Tiny Tale: Vorstandsbunker
- Buchtipp: Leviathan erwacht
- Schneller Fakt: Teleportation
- Wissen: Was ist eine Dyson Sphäre?
- Video: State Zero
NEWS:
Kinostart für “Jupiter”
Am 23. Januar 2025 startet der deutsche Film „Jupiter“ in den Kinos. Doch anders als der Name andeutet, bekommen wir keine Raumschiffe zun sehen, die um den Gasplaneten ihre Bahnen ziehen. Stattdessen begleiten wir eine Familie auf der Erde, die sich einer Sekte anschließt. Die Mitglieder glauben, dass die Menschen vom Jupiter kommen und planen, durch Gruppensuizid dorthin zurückkehren zu können.
Auch wenn es sich mehr um ein Drama handelt, wollte ich den Film hier mit aufnehmen. Nicht nur, weil er bereits hervorragende Kritiken, Nominierungen und Preise bekam, ich finde auch die Kombination aus Religion und Science-Fiction spannend. Auf dem ersten Blick scheinen sie nicht so richtig zueinander zu passen. Wenn man aber bedenkt, dass die Geschichten der Scientology Kirche auf Science-Fiction-Werken ihres Gründers L. Ron Hubbard beruhen, kann man die Wirkung von solchen Erzählungen gut erkennen.
Infos zum Planeten Jupiter
Jupiter ist der größte Planet unseres Sonnensystems und ein Gasriese, der hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium besteht. Mit einem Durchmesser von etwa 143.000 Kilometern ist er elfmal größer als die Erde. Er besitzt ein starkes Magnetfeld und mindestens 95 Monde, darunter die vier größten, die Galileischen Monde: Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Die dichten Wolken des Jupiter zeigen markante Bänder und Wirbel, darunter den berühmten Großen Roten Fleck, einen gigantischen Sturm, der seit Jahrhunderten tobt. Jupiter spielt eine wichtige Rolle in der Stabilität des Sonnensystems, da seine Gravitation Asteroiden und Kometen ablenkt.
TINY TALE
Der Vorstand hörte die Schreie hinter der Stahltür. Auf keinen Fall würden sie den Bunker wieder verlassen. Auf der anderen Seite feierten die Arbeiter die ganze Nacht.
Tiny Tales sind Mini-Geschichten, die in wenigen Sätzen erzählt werden. Mehr Infos.

BUCHTIPP:
“Leviathan erwacht” von James Corey
„Leviathan erwacht“ (im Original: Leviathan Wakes) ist der erste Band der The Expanse-Reihe von James S. A. Corey (Pseudonym des Autorenduos Daniel Abraham und Ty Franck). Die Reihe dürfte spätestens durch die gleichnamige Amazon Serie bekannt geworden sein, aber dennoch möchte ich euch den ersten Teil der Buchreihe ans Herz legen.
Warum nur den ersten? Die Handlung hat zwar zum Schluss noch ein paar lose Enden, aber ist in sich schon rund und bietet einen guten Einblick in die Welt von The Expanse. Und die ist ein Highlight, da sie versucht, so realistisch wie möglich die Entwicklung der Menschheit darzustellen. So entsteht in den Raumschiffen nur Schwerkraft, wenn sie beschleunigen und die Besatzungen müssen bei extremen Flugmanövern darauf achten, dass die Fliehkräfte sie nicht zerquetschen. Gleichzeitig gibt es mehrere Fraktionen, die sich nachvollziehbar verhalten. So wollen die Menschen, die im Asteroidengürtel unseres Sonnensystems leben, ihre Unabhängigkeit von der Erde, während die Mars-Bewohner arbeiten daran, ihren Planeten zu terraformen.
Und worum geht es eigentlich?
Die Geschichte folgt zwei Hauptfiguren: Jim Holden, Exekutivoffizier des Eisfrachters Canterbury, und Detective Joe Miller auf dem Asteroiden Ceres.
Holdens Schiff empfängt einen Notruf von der Scopuli, einem verlassenen Schiff. Bei der Untersuchung findet seine Crew Hinweise auf eine Verschwörung. Kurz darauf wird die Canterbury von einem unbekannten Kriegsschiff zerstört. Holden macht die Nachricht öffentlich, was die Spannungen zwischen den Machtblöcken gefährlich eskaliert.
Parallel dazu wird Joe Miller beauftragt, Julie Mao zu finden, die Tochter eines Magnaten, die sich der rebellischen Outer Planets Alliance (OPA) angeschlossen haben soll. Während seiner Ermittlungen entdeckt Miller, dass Julie mit einem geheimnisvollen außerirdischen Protomolekül in Verbindung steht – einer Substanz, die organisches Leben transformieren kann.
Holdens und Millers Wege kreuzen sich, als sie aufdecken, dass die mächtige Protogen Corporation das Protomolekül als Waffe missbraucht. Die Entdeckung dieser Technologie bedroht das gesamte Sonnensystem und zwingt die Protagonisten, eine Katastrophe zu verhindern, die die Menschheit auslöschen könnte.
Buch kaufen:

SCHNELLER FAKT
Beim Teleportieren wird der Körper in seine Atome zerlegt und woanders mit neuen Atomen zusammengesetzt. Dadurch entsteht aber nur ein Klon – das Original stirbt.
WISSEN:
Was ist eine Dyson Sphäre?
Die Sonne ist die stärkste Energiequelle in unserem Sonnensystem und auch auf der Erde profitieren wir von ihr. Nicht nur können wir Sonnenstrahlen mithilfe von Solaranlagen in Strom umwandeln, auch die Energie in Kohle und Öl, die wir bei der Verbrennung freisetzen, stammt ursprünglich von unserem Stern. Sie wurde nur über Millionen Jahre konserviert und verdichtet.
Doch es kommt auch nur ein kleiner Teil bei uns an der Erde an und durch die Atmosphäre geht dann zusätzlich viel Energie verloren. Wenn wir diese Energie aber einfangen könnten, hätten wir nie wieder ein Versorgungsproblem. Denn die Sonne erzeugt in einer Stunde mehr Energie als die Menschheit jährlich verbraucht.
Was könnten wir also tun? Eine Möglichkeit aus der Science-Fiction ist die Dyson Sphäre. Das hypothetische Konzept stammt vom Physiker Freeman Dyson. Er schlug vor, eine Megastruktur um die Sonne zu bauen, um die gesamte Energie des Sterns nutzbar zu machen. Das würde bedeuten, sie wirklich komplett einzuschließen – wie in eine Schale. Es gibt aber auch Überlegungen, einen Schwarm oder Netz von Sonnenkollektoren zu nutzen. Dann würde man nicht die gesamte Energie nutzen, aber man könnte die Sonne immerhin noch sehen.
Aktuell sind Dyson Sphären nicht umsetzbar. Allerdings gibt es Unternehmen wie Space Solar oder Aetherflux, die an einem kleinen Bruder arbeiten. Dabei schicken sie Satelliten mit Solarmodulen in den Orbit, wo sie die Sonnenstrahlen einfangen und mithilfe von Mikrowellen sie zur Erde schicken. Die bekannten Projekte stehen aber erst am Anfang und ernsthafte Ergebnisse erwarte ich erst in den 30er Jahren.

VIDEO:
State Zero
Im Internet gibt es nicht nur Katzenvideos zu begutachten, auch kreative Filmemacher zeigen, was man mit wenigen Mitteln aus dem Science-Fiction-Genre herausholen kann. Meine Empfehlung diese Woche: „State Zero“ von Andrée Wallin.
In dem 15-Minüter geht es um vier Soldaten auf einer Routine-Mission. Sie sollen in der „Zone 3“ einen alten Überwachungsturm zu untersuchen, der nicht mehr sendet. Das Besondere dabei: Die Zone 3 befindet sich in einem postapokalyptischen Stockholm. Hier hat das VFX-Team „Goodbye Kansas“ ganze Arbeit geleistet, denn die Stadt ist verlassen, zerstört und zugewuchert und dennoch eindeutig wiederzuerkennen. Zudem haben sie einen futuristischen Senkrechtstarter animiert, wie man sie aus Halo oder Starship Troopers kennt.
Nur bei der Story solltet ihr keine hohen Erwartungen haben. Hier passiert nichts weltbewegendes und auch die Figuren und ihre Dialoge sind platt.
Wer schreibt hier?
Basti Barsch ist seit über 10 Jahren Tech-Journalist und noch länger Science-Fiction-Fan. Seit 2025 ist er als freiberuflicher Autor unterwegs und schreibt unter anderem den Science-Fiction-Newsletter „SCIFI PUNK“.
